Meine erste Tour in die Heide habe ich kurz hinter Sahlenburg vom Parkplatz an der Holter Straße/K7 aus unternommen und fand das schon ganz großartig. Ich konnte auf einer Weide eine stattliche Herde Heckrinder entdecken und wenn ich die Augen etwas zugekniffen habe und dabei der Weidezaun aus der Landschaft verschwand, dann konnte ich kaum noch glauben in Cuxhaven zu sein.
Wann immer es geht, fahre ich von meinem Haus rund acht Kilometer in dieses größte zusammenhängende Heidegebiet auf dem Festland der deutschen Nordseeküste. Mittlerweile habe ich gelernt, dass sich küstennah, direkt hinter der Geest dieses Mosaik von ausgedehnten Heiden, Magerrasen, kleinen Heidemooren und Eichen-Kratt-Wäldern erstreckt. Und die viele kleinen Zwergsträucher, die ich auf meinen Spaziergängen sehe, die nennt man unter anderem Krähenbeere und Glockenheide. Bildung im Vorbeimarsch. Und wer noch mehr lernen möchte, dem sei die Broschüre der Stadt Cuxhaven von mir empfohlen.
Doch die wahre Offenbarung dieser wunderschönen Landschaft, die bis 2003 als Truppenübungsplatz genutzt wurde, habe ich erlebt, als ich in Holte-Spangen am Ende der Straße „Im Dorf“ meine Wanderung begonnen habe. Zuerst läuft man eine kleine Weile bergauf, es mutet noch eher waldig als heidig an, und dann kommt man auf eine kleine Anhöhe mit einem Picknickplatz… ich sage Ihnen, ich stand dort oben und wähnte mich im mittleren Westen der USA und mein Bewusstsein schob das Wort "Wyoming" ganz nach vorne. Etwas verwunderlich für meine mich begleitende Tochter Feline und noch mehr für mich, bin ich doch noch nie dort gewesen. Ein gemalter Anblick, mit dieser Weite eines norddeutschen blauen, mit Wolken betupften Himmels, ein Farbenmeer aus verschiedenen Grün- und Brauntönen und in der Ferne, winzig klein, eine Herde Rinder. Die in Wyoming würden sagen: absolutely smashing!
Für mich bleibt noch viel in den Cuxhavener Küstenheiden zu entdecken, längst habe ich die mehr als 700 Hektar nicht erkundet und auch die Heidepfleger auf Hufen kenne ich noch nicht alle in natura. Besonders erpicht bin ich neben Auerochsen und Wildpferden auf die Wisente. Bisher haben sich diese bis zu drei Meter langen, auch europäische Bisons genannten Riesen noch nicht zwischen den Bäumen zu mir herausgewagt. Aber ich weiß aus profunder Quelle, dass es sie dort wirklich gibt und sie persönlich gesichtet wurden. Ich melde mich, wenn ich Sie entdeckt habe!